Test in der Zeitschrift "Motorradfahrer"

  • #1

    Unter dem Titel „Zwielichtig“ wird die neue Yamaha MT-10 in der Juliausgabe der Zeitschrift „Motorradfahrer“ getestet:


    Mit der besonders düster dreinblickenden MT-10 setzt Yamaha der „Master of Torque“-Baureihe die vierzylindrige Krone auf. Das Naked Bike mit dem Herzen des Supersportlers R1 setzt sich mit 998 ccm, 160 PS, 111 Nm und einem fahrfertigen Gewicht von 210 kg ganz klar an die Spitze der MT-Nahrungskette und soll gleichzeitig den Power Nakeds der Mitbewerber Paroli bieten.


    Wer beim Stichwort Reihenvierzylinder an seidigen Motorlauf denkt, wird von Yamahas Crossplane-Aggregat schnell eines Besseren belehrt. Das Triebwerk fühlt sich rau an, läuft fast schon wie ein V-Motor. Verantwortlich für diese Charakteristik ist der 90°-Hubzapfenversatz, durch den das Trägheitsmoment des Kurbeltriebes im Motor fast aufgehoben wird und der somit eine sehr transparente Leistungsentfaltung ermöglicht. Durch die Zündfolge treten aber eben auch vermehrt Vibrationen auf…


    Seitens Yamaha besteht man darauf, dass die MT nicht bloß eine nackte R1 ist, sondern einen selbständigen Charakter darstellt, der lediglich von der Renn-Technologie profitieren soll.


    Im Standart-Modus, dem bravsten der insgesamt drei Fahrmodi, kann ich den nassen Kurven gelassen entgegensehen. Die Gasannahme ist direkt, gut dosierbar, Lastwechselreaktionen halten sich in sehr erträglichen Grenzen, und die noch verhaltene Leistungsentfaltung im unteren Drehzahlbereich flößt Vertrauen ein. Bald zieren den spanischen Asphalt nur noch nasse Flecken, Drehzahlen und Tempo nehmen zu, die Schräglagen werden tiefer. Im mittleren Drehzahlbereich lässt der Motor dann wirklich die Muskeln spielen, lässt MT samt Fahrer wie aus der Kanone geschossen von Kurve zu Kurve fliegen. Doch trotz massig Drehmoment und dem – zumindest rational betrachtet – Landstraßen-Leistungsüberschuss, ist der Reihenvierer in seiner Leistungsabgabe sehr fein per Gashand regulierbar. Bullig, aber linear gibt der japanische Charakterdarsteller seine Pferdestärken an das Hinterrad weiter, vermittelt einem das Gefühl steter Souveränität und macht ständig deutlich, dass er auch gerne noch ein Schippchen – nein, eher eine Schubkarre – purer Leistung auflegen könnte. Das gilt für alle drei Motorkennfelder, die sich nicht in der Leistung, aber doch im Ansprechverhalten unterscheiden.


    Wenn die Pferde vollends mit dem Piloten durchgehen, greift die dreistufig einstellbare (und auch abschaltbare) Traktionskontrolle bei Bedarf über die Parameter Drosselklappenstellung, Zündzeitpunkt und Einspritzung beruhigend und obendrein dezent in das Geschehen ein.


    Apropos Schalten:
    In niedrigen Drehzahlbereichen fühlt sich das Getriebe etwas knochig an, ohne jedoch Präzisionsprobleme zutage zu fördern. Steigt die Motordrehzahl… lassen sich die Gänge deutlich leichter wechseln.


    Das zwar modifizierte, aber dennoch sehr straffe Fahrwerk mag glatten Asphalt, liegt dann in sämtlichen Radien satt und sehr gut ausbalanciert auf der Straße.
    … und die Yamaha lässt sich ohne großen Kraftaufwand von Schräglage zu Schräglage dirigieren.


    Das Ganze wird mit einem gut abgestimmten Bosch-ABS garniert.


    Die im positiven Sinne schlichten und sehr übersichtlichen Armaturen über der zugegebenermaßen eher polarisierenden Lampenmaske sind gut ablesbar und erfreulich simpel zu bedienen.


    Ab Juli wird die MT-10 die „Darkest side of Japan“ auf den Straßen der Republik repräsentieren. 12.995 Euro sind für die Basisversion des futuristisch gestalteten „Hyper Naked“ fällig.



    Ein paar technische Daten:


    160,4 PS bei 11.500 U/min
    111 Nm bei 9000 U/min
    Viertakt-Reihen-Vierzylinder Motor
    Hubraum: 998 cm³
    Euro 4
    ABS + TC
    Sitzhöhe: 825 mm
    Gewicht vollgetankt: 210 Kilo
    Tankinhalt: 17 Liter
    Preis: 12995 €


    Es grüßt
    sin_moto

  • #2

    ... ich hab den Artikel auch gelesen.


    Interessant wird der erste Vergleichstest mit der S1000, der Tuono und einer 1290.


    Lass mich mal überraschen.


    Grüße vom Max !

    Grüße vom Max !


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    Fehlendes Fahrkönnen wir durch Wahnsinn kompensiert !

  • #4

    Ich habe mir gerade mal die ePaper von "Motorradfahrer" als PDF herunter geladen.
    Da steht, dass der Endtopf aus Titan besteht. Ist das tatsächlich so? Wäre ja schön, allerdings misstraue ich solchen Zeitschriften.

  • #8

    Stimmt - Originalauspuff ist aus Titan !


    Grüße vom Max !

    Grüße vom Max !


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    Fehlendes Fahrkönnen wir durch Wahnsinn kompensiert !

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